Digitale Welten für alle
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- 17. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März
Schulinnovationspreis: Maximilian-Kolbe-Schule und Machbar e.V. gestalten digital-inklusive Bildung

Digitale Zukunftstechnologien für alle Menschen zugänglich und nutzbar zu machen – so lautet das Credo des Machbar e.V. Dass dabei im wahrsten Sinne „ausgezeichnete“ Projekte und Kooperationen entstehen, zeigt das Beispiel der Lichtenfelser Maximilian-Kolbe-Schule, ein Privates Förderzentrum der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, das vergangenes Jahr mit dem Schulinnovationspreis „isi DIGITAL“ des Bayerischen Kultusministeriums ausgezeichnet wurde. Mehr darüber wissen Philipp Löser, Sonderschullehrer und digitaler Berater der Förderschulen in Oberfranken, und Matthias Hofmann, Community- und Zukunftsmanager des Machbar e.V.
Wie konnte es zu dieser erfreulichen Entwicklung kommen?
Philipp Löser: Wir unterrichten an der Maximilian-Kolbe-Schule Kinder und Jugendliche, die einen hohen sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Digitalisierung ist bei uns an der Schule schon immer ein Thema gewesen, da sie die Qualität des Unterrichtens und Lernens verbessern kann. Durch die Zusammenarbeit mit dem Machbar e.V. hat sich für uns eine weitere Tür geöffnet, die es unseren Schülerinnen und Schülern ermöglicht, mit digitalen Technologien neue Welten zu erschließen, die vorher nicht zugänglich gewesen sind. Damit meine ich den Einsatz eines Lasercutters im Fach Werken und Gestalten. Hier sind die Kinder jetzt in der Lage, einen ganz konkreten Bezug zwischen einer Zeichnung und einem Werkstück herzustellen.
Der Nutzen digitaler Technologien lässt sich also unmittelbar erleben?
Matthias Hofmann: Absolut. Denn das, was die Kinder mit der Hand zeichnen, lässt sich digitalisieren und im nächsten Schritt schon produzieren. Das heißt, das Ergebnis kann nach kurzer Zeit bereits in den Händen gehalten werden und die Zeichnung erhält damit auch einen Wert. Kinder, die vorher nie mit Zeichnen zu tun hatten, können dies konkret erleben und schließlich selbst aktiv werden – auch wenn die Feinmotorik Schwierigkeiten macht. Denn die Skizzen sind sowohl auf einem Tablett als auch auf einem großen Whiteboard möglich.
Inwiefern profitiert die Schule vom erfolgreichen Abschneiden beim Wettbewerb?
Philipp Löser: Erfreulicherweise haben wir mit dem zweiten Platz auch ein stattliches Preisgeld erhalten. Davon konnten wir tatsächlich einen eigenen Lasercutter anschaffen, der von Matthias Hofmann professionell eingerichtet wurde und nun regelmäßig im Unterricht eingesetzt wird. Man darf nicht vergessen, dass wir als Schule nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung haben, weshalb wir sehr dankbar für die Kooperation mit dem FADZ sind, ohne die dieses tolle Erfolgsprojekt nicht möglich gewesen wäre.
Welche Erkenntnisse nimmt der Machbar e.V. aus dieser Kooperation mit?
Matthias Hofmann: Für mich hat sich abermals gezeigt, dass die Digitalisierung für alle Lebensbereiche großes Potenzial bereithält und auch vor dem Thema Inklusion nicht Halt macht, ganz im Gegenteil. Es ist höchst erstaunlich und erfreulich, zu erleben, wie eine Technologie – in diesem Fall das Lasercutting – dazu beitragen kann, die Lebenswirklichkeit von Kindern positiv zu beeinflussen und deren Selbstwirksamkeit zu befördern. Der Kreativität sind hier tatsächlich keine Grenzen gesetzt und ich bin sehr gespannt, welche tollen Erzeugnisse wir von der Maximilian-Kolbe-Schule in Zukunft noch zu sehen bekommen.
